Nachlass regeln und gesetzliche Erbfolge umgehen

Die Regelung des eigenen Nachlasses ist in Deutschland grundsätzlich nicht verpflichtend. Verzichtet der Erblasser auf sein Recht, eine individuelle Nachlassfolgeregelung festzulegen, greift im Erbfall automatisch die gesetzliche Erbfolge. Gemäß der gesetzlichen Bestimmungen wird der Nachlass in diesem Fall je nach Verwandtschaftsverhältnis unter den Angehörigen des Erblassers aufgeteilt.

Es ist allerdings ratsam, seinen Nachlass zu regeln, bevor die gesetzliche Erbfolge eintritt, um deren Nachteile gezielt zu umgehen. Durch eine sorgfältige und rechtlich abgesicherte Nachlassfolgeregelung stellen Sie sicher, dass Ihr letzter Wille genau so umgesetzt wird, wie Sie es sich wünschen. Dies führt in der Regel auch dazu, dass weniger Streitigkeiten innerhalb der Erbengemeinschaft auftreten.

Mit der Unterstützung eines Anwalts für Erbrecht in Berlin können Sie Ihren Nachlass regeln und ihre eigenen Wünsche entsprechend Ihren Vorstellungen umsetzen. Geben Sie alle Angelegenheiten, die Ihre Erbschaft in erfahrene Hände und kümmern Sie sich noch zu Lebzeiten, um eine rechtskräftige Vorsorge. Unsere Rechtsanwälte aus Berlin-Reinickendorf freuen sich auf Ihren Besuch in unserer Kanzlei!

 

Rechtssicheres Testament: Erbschaft schriftlich regeln!

Das Errichten eines Testaments ist von entscheidender Bedeutung, um mögliche Fallstricke bei der Nachlassfolgeregelung zu vermeiden. Es ermöglicht dem Erblasser, seinen letzten Willen klar und eindeutig festzuhalten. Heutzutage setzten allerdings nur knapp ein Viertel der Deutschen ein Testament oder einen schriftlichen Vertrag auf.

Erblasser, welche sich für das Aufsetzen eines Testaments oder Erbvertrags entscheiden, verfassen dieses zudem meist eigenständig und ohne fachkundige Beratung. Dabei entstehen in der Regel inhaltliche Fehler, Unklarheiten, Widersprüche oder Sinnwidrigkeiten, welche zur Unwirksamkeit der testamentarischen Verfügung führen.

Um das Testament oder den Erbvertrag rechtsgültig zu gestalten, müssen formelle und inhaltliche Vorschriften eingehalten werden. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, besteht die Möglichkeit einer Testamentsanfechtung, bei der der letzte Wille des Erblassers für ungültig erklärt werden kann. In einem solchen Fall würde automatisch die gesetzliche Erbfolge greifen, ohne Berücksichtigung der spezifischen Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen.

Daher ist es von großer Bedeutung, beim Verfassen eines Testaments auf professionelle Beratung zurückzugreifen. Nur so können Sie sicherstellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden und die Erbschaft nach Ihren individuellen Wünschen gestaltet wird.

Lassen Sie sich von unseren Rechtsanwälten professionell zu Ihrem Recht im Erbfall beraten. Wir helfen Ihnen dabei Ihren Nachlass zu regeln und mögliche Streitigkeiten und Unsicherheiten zwischen Ihren Liebsten vorzubeugen!

 

Nachlass regeln: Checkliste für Erblasser

Bevor Sie sich mit dem Aufsetzen eines Testaments oder schriftlichen Vertrags beschäftigen, sollten Sie zunächst auf die gesetzliche Erbfolge blicken. Informieren Sie sich über die gesetzlichen Regelungen zur Erbschaft und prüfen Sie, ob und inwiefern Sie von diesen abweichen möchten. Haben Sie sich dazu entschieden eine individuelle Regelung festlegen zu wollen, empfehlen wir Ihnen folgende Schritte zu befolgen:

  1. Setzen Sie ein Testament oder einen Erbvertrag auf: Halten Sie Ihren letzten Willen schriftlich fest und bestimmen Sie darin die Verteilung Ihres Nachlasses. Gehen Sie dabei auch auf Wünsche hinsichtlich Ihrer Bestattung ein.
  2. Benennen Sie einen Testamentsvollstrecker: Wählen Sie eine vertrauenswürdige Person, die Ihren letzten Willen umsetzt und die Nachlassabwicklung überwacht.
  3. Bedenken Sie spezielle Vermögenswerte: Berücksichtigen Sie Immobilien, Bankkonten, Investitionen oder andere Vermögenswerte, die in Ihrem Nachlass enthalten sind.
  4. Klären Sie mögliche Schulden: Erfassen Sie alle vorhandenen Schulden und Verbindlichkeiten, um sicherzustellen, dass diese bei der Nachlassabwicklung berücksichtigt werden.
  5. Berücksichtigen Sie persönliche Gegenstände: Denken Sie daran, persönliche Gegenstände wie Schmuck, Erinnerungsstücke oder Familienbesitz in die testamentarische Verfügung aufzunehmen und entscheiden Sie, wie diese verteilt werden sollen.
  6. Beachten Sie steuerliche Aspekte: Informieren Sie sich über erbschafts- und schenkungssteuerliche Regelungen und prüfen Sie, ob Sie steueroptimierende Maßnahmen ergreifen können.
  7. Halten Sie Ihre testamentarische Verfügung aktuell: Überprüfen Sie Ihr Testament regelmäßig und passen Sie es an, wenn sich Ihre persönlichen oder finanziellen Umstände ändern.
  8. Konsultieren Sie einen erfahrenen Rechtsanwalt: Holen Sie sich rechtlichen Rat von einem Notar oder Anwalt, um sicherzustellen, dass Ihr Testament rechtsgültig ist und Ihren Wünschen entspricht.
  9. Sorgen Sie für eine sichere Aufbewahrung: Bewahren Sie Ihr Testament an einem sicheren Ort auf und informieren Sie Ihre engsten Vertrauten darüber.
  10. Informieren Sie sich über weitere Nachfolgeregelungen: Erforschen Sie weitere Möglichkeiten wie Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen, um Ihre persönlichen Angelegenheiten umfassend zu regeln.

Hinweis: Wenn Sie Ihren Nachlass regeln möchten, dient diese Checkliste als Orientierungshilfe. Darin werden die wichtigsten Aspekte bei der Regelung des Nachlasses zusammengefasst. Unabhängig von der Liste, ist es ratsam, sich individuell und fachlich beraten zu lassen. Nur so können spezifische Bedürfnisse und Umstände beachten und in den Nachlassplan aufgenommen werden.

 

Erbschaft korrekt regeln: Checkliste für Erben

Ist eine Person aus Ihrem Familien- und Verwandtenkreis verstorben, kommen Sie unter bestimmten Voraussetzungen als Erbe in Frage. Ob durch die gesetzliche Erbfolge oder durch ein vom Erblasser veranlasste Verfügung - im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Schritte zur erfolgreichen Erbschaft:

  1. Dokumente sammeln: Suchen Sie nach wichtigen Dokumenten wie Testament, Erbvertrag, Versicherungspolicen, Bankunterlagen und Immobilienpapiere.
  2. Kontaktaufnahme mit einem Anwalt: Konsultieren Sie einen Anwalt oder Notar, um sich über Ihre Rechte und Pflichten als Erbe zu informieren und rechtlichen Rat zu erhalten.
  3. Überprüfen Sie die Testamentsvollstreckung: Falls ein Testamentsvollstrecker benannt wurde, nehmen Sie Kontakt mit dieser Person auf und klären Sie die nächsten Schritte.
  4. Melden Sie den Todesfall: Informieren Sie Behörden, Banken, Versicherungsgesellschaften und andere relevante Institutionen über den Todesfall. Beantragen Sie in diesem Zuge auch einen Totenschein und eine Sterbeurkunde beim zugehörigen Standesamt.
  5. Ermitteln Sie die Erben: Stellen Sie fest, wer die gesetzlichen Erben sind und ob es weitere testamentarisch bestimmte Erben gibt.
  6. Informieren Sie sich über den Nachlass: Erhalten Sie einen Überblick über den Nachlass des Verstorbenen, einschließlich Vermögenswerten, Schulden und Verbindlichkeiten.
  7. Untersuchen Sie das Testament: Im Testament sind die Wünsche des Verstorbenen enthalten. Hier können beispielsweise Hinweise zur gewünschten Bestattung aufgeführt worden sein.
  8. Übermittlung der testamentarischen Verfügung: Das Testament oder der Erbvertrag sollte direkt beim zuständigen Nachlassgericht (Amtsgericht am Wohnort des Verstorbenen) eingereicht werden.

 

Möchten Sie das Erbe nun ausschlagen, müssen Sie innerhalb von sechs Wochen nach Bekanntgabe der Erbschaft eine rechtssichere Ausschlagungserklärung beim Nachlassgericht einreichen. Haben Sie sich allerdings dazu entschlossen, das Erbe anzutreten, sollten Sie folgende Schritte befolgen:

  1. Verwaltung wichtiger Dokumente: Halten Sie wichtige Dokumente wie den Erbschein, die Sterbeurkunde, Vollmachten und gegebenenfalls die Heiratsurkunde für Behördengänge bereit.
  2. Kündigungen von laufenden Vertragsverhältnissen: Kümmern Sie sich um die Kündigung des Mietverhältnisses und die Auflösung des Haushalts. Kündigen Sie darüber hinaus alle Abos und Mitgliedschaften des Verstorbenen.
  3. Kommunikation mit wichtigen Institutionen: Setzen Sie sich mit Banken, Versicherungen und dem Grundbuchamt in Verbindung.

Hinweis: Diese Checkliste soll als Leitfaden dienen, um Sie dabei zu unterstützen den Nachlass zu regeln. Wir empfehlen Ihnen, sich individuell beraten zu lassen. Besonders für Erben ist die Konsultation eines erfahrenen Rechtsanwalts ratsam.

 

Nachlassfolgeregelung: Checkliste für Testamentsvollstrecker

Wurden Sie als Testamentsvollstrecker beauftragt den Nachlass eines Verstorbenen zu regeln, werden Sie bei Eintritt des Erbfalls mit einigen wichtigen Schritten konfrontiert. Je nach Anteilnahme der Erbengemeinschaft, empfehlen wir Ihnen, folgende Schritte zu beachten:

  1. Überblick verschaffen: Machen Sie sich mit dem Inhalt des Testaments und den damit verbundenen Aufgaben vertraut. Klären Sie offene Fragen und nehmen Sie gegebenenfalls Kontakt mit dem Nachlassgericht auf.
  2. Informieren Sie die Erben: Nehmen Sie Kontakt zu den Erben auf und informieren Sie diese über Ihre Rolle als Testamentsvollstrecker. Klären Sie offene Fragen und stellen Sie sicher, dass sie über den Stand der Nachlassabwicklung informiert sind.
  3. Nachlassvermögen sichern: Ergreifen Sie Maßnahmen, um das Nachlassvermögen zu sichern und zu schützen. Identifizieren Sie in diesem Sinne die Vermögenswerte des Verstorbenen und führen Sie eine Bestandsaufnahme durch.
  4. Verwalten Sie den Nachlass: Sorgen Sie für die Verwaltung und Sicherung des Nachlasses, einschließlich Immobilien, Konten, Investitionen und anderen Vermögenswerten.
  5. Schulden und Verbindlichkeiten klären: Prüfen Sie sorgfältig alle Schulden und Verbindlichkeiten des Nachlasses. Stellen Sie sicher, dass offene Rechnungen beglichen werden und halten Sie alle relevanten Unterlagen für die Buchhaltung und Abwicklung bereit.
  6. Nachlassverteilung vorbereiten: Gemäß den Anweisungen im Testament bereiten Sie die Verteilung des Nachlasses vor. Stellen Sie sicher, dass alle Erben angemessen berücksichtigt werden und die Verteilung fair und transparent erfolgt.
  7. Klären Sie Konflikte: Wenn Unklarheiten oder Streitigkeiten bezüglich des Nachlasses auftreten, nehmen Sie gegebenenfalls juristische Unterstützung in Anspruch, um diese zu klären.
  8. Steuerliche Aspekte beachten: Informieren Sie sich über erbschafts- und schenkungssteuerliche Angelegenheiten und setzen Sie sich gegebenenfalls mit einem Steuerberater in Verbindung.
  9. Verteilung des Nachlasses: Gemäß dem Testament oder der gesetzlichen Erbfolge verteilen Sie den Nachlass unter den Erben.
  10. Dokumentieren Sie Ihre Handlungen: Führen Sie eine genaue Dokumentation über alle durchgeführten Maßnahmen und Transaktionen im Zusammenhang mit der Nachlassverwaltung.
  11. Abschluss der Testamentsvollstreckung: Sobald alle Aufgaben erledigt sind und der Nachlass verteilt wurde, beenden Sie die Testamentsvollstreckung offiziell. Informieren Sie die Erben und das Nachlassgericht über den Abschluss der Nachlassabwicklung.

Hinweis: Diese Checkliste dient als Orientierungshilfe für Testamentsvollstrecker. Eine individuelle Beratung von einem erfahrenen Rechtsanwalt ist ausdrücklich zu empfehlen.

 

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